Gelbbauchunkenbiotope in der Werraaue bei Heringen

 

In der Werraaue zwischen Wölfershausen und Heringen befindet sich eines der letzten größeren Gelbbauchunkenvorkommen im Landkreis. Mit Mitteln der Hessischen Biodiversitätsstrategie optimiert der NABU-Kreisverband dort den Gelbbauchunkenlebensraum.

 

Gelbbauchunken besiedeln Kleinstgewässer, die in einer natürlichen Auendynamik immer wieder neu entstehen würden. Durch Trockenlegung vieler Auen und den Flussverbau, bei der Werra sind hier vor allem die massive Befestigung der Flussufer und die zahlreichen Querbauwerke wie Wehre und Talsperren zu nennen, ist diese Art heute auf vom Menschen geschaffene Ersatzbiotope angewiesen. In diesem Sinne wurden mit einem Minibagger im Juni 2021 hier mehrere kleine Tümpel ausgehoben. Schon nach dem ersten Regen konnten die ersten Unken beobachtet werden und wenige Tage später waren bereits Kaulquappen vorhanden. Ältere vegetationsreiche Biotope werden von den Gelbbauchunken zur Fortpflanzung meist gemieden, da Fressfeinde wie Wasserkäfer oder Fische dem Nachwuchs gefährlich werden könnten und die Vegetation das schnelle Erwärmen des Wassers verhindert, was für eine schnelle Entwicklung der Kaulquappen notwendig ist. Daher ist es auch gut, wenn solche Gewässer bei einer längeren Trockenperiode mal austrocknen oder im Winter durchfrieren. Um den Unken jährlich optimale Kleinstgewässer anzubieten, werden solche Tümpel gelegentlich erneuert und optimiert. Teilweise wurden die Uferwände steil angelegt, um Prädatoren wie dem Waschbär den Zugriff zu erschweren.