Wir vom NABU Hersfeld-Rotenburg engagieren und schon seit vielen Jahren in einer Vielzahl von Projekten ganz konkret vor unserer Haustür. Vom Erhalt von bedrohten Lebensräumen und Arten bis zum praktischen Umweltschutz reicht dabei die Palette unserer Aktivitäten.
Renaturierung der ehemaligen Fischteiche bei Bebra-Lüdersdorf
Mit dem Ziel, Nahrungshabitate für den Schwarzstorch und verbesserte Lebensbedingungen für Amphibien zu schaffen, wurden 2018 drei ehemalige Fischteiche renaturiert.
Der Kremmesteich im Wildecker Tal
Zur Förderung der Biodiversität konnte im Wildecker Tal ein über 400 Jahre alter Teich angepachtet und nach Dammreparatur neu bespannt werden. Ziel der Maßnahme ist ein Artenschutzprogramm für seltene, einheimische Fischarten, der Großen und Kleinen Teichmuschel und dem Edelkrebs. Angestrebt wird weiterhin die Wiederherstellung eines bedeutenden Amphibiengewässers. Es soll als Nahrungshabitat dem Schwarzstorch, und anderen Vogelarten (Eisvogel, Waldwasserläufer, Zwergtaucher, Grünfüßiges Teichhuhn, Wasserrallen) dienen.
Der Forstteich im Wildecker Tal
Der Fortstteich wurde im Zuge der Sanierung gewintert und gesömmert. Durch Mäharbeiten mit einer spezielen Technik konnte der
starke Bewuchs im Sommer aus dem Teich entfernt und somit dem Boden ein Großteil der Nährstoffe entzogen werden.
Magerrasenvernetzung am Eschkopf bei Rockensüß
Kalkmagerrasen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Bis auf wenige Standorte sind sie auf eine regelmäßige Nutzung angewiesen; deshalb gehören sie zu der vom Menschen geprägten Kulturlandschaft. Die größten Flächenausdehnung hatten Kalkmagerrasen Mitte des 19. Jahrhunderts, als es in Deutschland noch über 25 Millionen Schafe und über 1 Million Ziegen gab.
Steinbruch Am Schoßberg bei Bebra-Gilfershausen
Der NABU-Gruppe Solz gelang es, mit der Stadt Bebra eine langfristige Nutzung für den seit vielen Jahren stillgelegten Kalksteinbruch zu vereinbaren. Dadurch wurde die Möglichkeit geschaffen, eine naturnahe Gestaltung für Zielarten wie Schlingnatter und Zauneidechse umzusetzen. Das Projekt wird weitgehend aus Mitteln der Hessischen Biodiversitätsstrategie finanziert.
In Solz trifft Natur auf Kultur
Historische Kalksteinmauer, Gartenanlagen und Tümpel werden gepflegt und aufgewertet.
Eine 90m lange und ca. 5m hohe denkmalgeschützte Kalkstein- mauer in der Gartenanlage der Familie "von Verschuer" am Ortsrand von Solz wird auf Initiative der NABU-Gruppe Solz von unerwünschter Pflanzenüberwucherung freigestellt. Durch die Ausrichtung der grandiosen Trockenmauer nach Süden wird der Naturstein wieder optimal aufgewärmt. Zahlreiche Insekten wie Hummeln und Wildbienen, aber auch Vögel und Amphibien wie Geburtshelferkröte und Feuersalamander nutzen die zugänglichen Klüfte und Spalten in der Mauer und im naturnahen Umfeld als Lebensraum
FFH-Gebiet Galgenberg bei Solz
Magerrasen - Steinbruch - Artenreicher Acker
Die Hügelgruppe veranschaulicht mit den drei Lebensräumen "Magerrasen", Sonderbiotop "Steinbruch" und "Artenreicher Acker" auf engstem Raum, welche Lebensgemeinschaften sie beheimaten und welche Aufgaben an den Naturschutz gestellt werden.
FFH-Gebiet Hegeküppel bei Solz
Der geologische Untergrund besteht aus Verwitterungsmaterial des Zechsteins. Die steinige und nährstoffarme Kuppe erreicht an ihrer höchsten Stelle eine Höhe von 399m NN.
Kalkmagerrasen "Hohe Buche" bei Solz
Die Huteflächen können nicht in wirtschaftlich vertretbarer Weise unter den Pflug genommen werden. Sie wurden früher als Schaf,- und Ziegenweiden genutzt und sind heute Standort der wertvollen Kalkmagerrasenbiotope.
Die heutige Vegetation wäre ohne Eingriffe des Menschen nicht beständig. Ohne Beweidung oder gezielte pflegerische Eingriffe fände die nachfolgende Generation dort Buchenwälder vor, wo heute Orchideen wachsen und die typischen Lebensgemeinschaften der offenen und halboffenen Landschaft zu Hause sind.
Bibermanagement im Landkreis
Seit 2008 sind die Biber in unserem Landkreis zurück und nehmen seitdem stetig zu. Die Rückkehr der Biber ist für den Artenschutz ein unschätzbarer Gewinn. Leider verursacht er durch seine Aktivität auch Probleme unterschiedlicher Art, die es zu lösen gilt.
Gelbbauchunkenbiotope in der Werraaue bei Heringen
In der Werraaue zwischen Wölfershausen und Heringen befindet sich eines der letzten größeren Gelbbauchunkenvorkommen im Landkreis. Mit Mitteln der Hessischen Biodiversitätsstrategie optimiert der NABU-Kreisverband dort den Gelbbauchunkenlebensraum.
Schnitt alter Kopfweiden bei Lengers
An der alten Straße von Wölfershausen nach Lengers kurz vorm Werrraufer stehen noch 5 mächtige, über 100 Jahre alte Kopfweiden. Bei diesen Bäumen handelt es sich um ein Relikte aus alten Zeiten, wo Korbflechter diese Bäume jährlich beschnitten um aus den Weidenruten vor allem Körbe zu flechten. Durch den regelmäßigen Schnitt bilden sich an den Schnittstellen Überwallungen und es entstehen die typischen verdickten Köpfe.Diese Köpfe weisen meist viele natürliche Brutmöglichkeiten für Vögel darunter auch selten höhlenbewohnende Vogelarten wie den Gartenrotschwanz oder den Steinkauz auf.