FFH-Gebiet Galgenberg bei Solz

Magerrasen - Steinbruch - Artenreicher Acker

Ziel des NABU Solz ist es, daß auf dem sogenannten "Scherbenacker" am Galgenberg wieder wie vor 100 Jahren eine Drei-Felder-Wirtschaft betrieben wird. Durch schonende Bearbeitung und den Wechsel von Sommersaat, Hackfrüchten und Brache soll sich eine Adonisröschen-Gesellschaft mit stark gefährdeten Ackerkräutern wie Adonisröschen, Haftdolde, einjähriger Ziest etablieren.

Der ebenfalls am Galgenberg gelegene Magerrasen mit angrenendem Steinbruch ist ein Teilprojekt der "Landschaftspflege mit Ziegen", das vom Ziegenteam des NABU Solz betreut wird. Die Beäsung wirkt der Verbuschung und Beschattung des Bodens entgegen, ohne die Hecken zu zerstören. Daraus fogt eine gut strukturierte offene Landschaft, die Raum und Schutz für Wildkräuter, Insekten und Vögel bietet und somit die Artenvielfalt steigert. Gerade sonnenhungrige Arten wie Sonnenröschen, Wilder Thymian, Mauereidechse und Schlingnatter finden in einem warmen, geschützten Steinbruch gute Lebensbedingungen.

Der NABU Solz hat bereits über 20 Jahre Erfahrung mit der Pflege der in diesem Zechsteingebiet gelegenen Kalkmagerrasenflächen. Von Balkenmähern und anderen Handmaschinen ist man seit dem Jahr 2014 zur Ziegenbeweidung gewechselt. Das Ziegenteam vom NABU Solz betreut mit der vereinseigenen Herde mittlerweile sieben sogenannte Kleinbiotope rund um den Ort Solz. Nach ca. 14-tägiger Beweidung wird zu Fuß umgetrieben zur nächsten Kalkmagerrasenfläche. Die Flächen haben sich seit der Beweidung mit den Ziegen hervorragend entwickelt. Primeln, verschiedene Orchideen, Silberdistel und verschiedene Enzianarten wachsen dort. Der Verein bekommt für die Beweidung Unterstützung vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Fachdienst Ländlicher Raum. Dadurch werden große Teile der Kosten aufgefangen.

Interessierte Besuchergruppen können sich gern für einen Besuch anmelden bei

Tatjana Wandel;  mail: tatjana.wandel@gmx.de

 Mai 2020:

Erst wenige Tage alt und schon passionierte Bergsteiger!!! Sogar schon nach 1 Tag überwand das erstgeborene Bocklamm die steile Böschung des Zechsteinbruches mit seiner Mutter, um in den Kessel zu gelangen. 6 muntere Ziegenlämmer wurden in den letzten Tagen geboren, eine großartige Belohnung für das tolle Ziegenteam der NABU-Gruppe. Die Elektrozäunung schützt nebenbei auch die Kaulquappen der Erdkröte im Himmelsteich, der trotz Trockentage sein Wasser prima gehalten hat. Somit bleibt der Allesfresser Waschbär ausgesperrt.(siehe Bilder)